herz_riccarda_larcher

Meine Mutter betete mit mir immer vor dem Schlafen gehen. Ich erinnere mich noch gut: Ich lag im Bett, meinen Teddy im Arm, kuschelig zugedeckt, das leichte Maiglöckchen-Parfum meiner Mutter riechend. Welch herrliches Gefühl. Doch bereits schon damals neigte ich zu Klarheit und Effizienz und habe das Gebet etwas abgekürzt:

„Mein Herz ist klein und rein und ich schlafe jetzt ein.“

Soweit so herzig und gleichzeitig so unglaublich wahr und philosophisch.

Nicht jeder Tag läuft nach Plan ab, nicht immer schaffst du, was du dir vorgenommen hast und bei aller buddhistischen Gelassenheit ärgerst du dich vielleicht doch manchmal, kennst du das? Nicht zu vergessen, die Dauerbombardierung mit negativen Nachrichten gewürzt mit der bangen Frage, was davon Wahrheit ist und was Manipulation.

Wahrscheinlich weißt du, dass du andere nicht ändern kannst, sondern nur du dich selbst. Du entscheidest, wie du auf bestimmte Situationen, auf Nachrichten und Taten anderer reagierst.

Das sagt sich in der Theorie recht einfach, in der Praxis muss man manchmal schon recht heftig atmen, um sich nicht zu vergessen.

Jede Stresssituation hinterlässt auch energetische Schatten in deinem Herzen. Dein Herz ist mutig und tapfer und macht einen super genialen Job, schlägt Stunde um Stunde, Jahr um Jahr, ein ganzes Leben lang. Aber jede Stresssituation ist wie ein Stich ins Herz. Stress, Überforderung und heute oft das Gefühl, seine eigenen Lebensumstände nicht mehr im Griff zu haben, führt zu Herzerkrankungen und gerne zu Bluthochdruck.

Hast du eine trockene Seele?

Du siehst, auf dein Herz zu achten, es zu nähren und zu umsorgen, ist eine lebenswichtige Entscheidung. Unsere Gesellschaft ist sich darüber einig, dass der Körper gepflegt werden sollte. Zweimal täglich Zähne putzen und duschen sind „golden standard“. Egal wie viel wir zu tun haben, für Zähne putzen ist immer Zeit oder? Meistens reicht die Zeit sogar, sich nach dem Duschen einzucremen (wenn wir nicht zu faul sind, aber Zeit hätten wir schon oder?)

Wie wäre es eigentlich, wenn wir nicht nur unseren Körper aus Gewohnheit pflegen, sondern auch unseren Geist, unsere Seele, unser Herz?

Mach mal kurz die Augen zu, fühle in dein Herz und frage es: „Möchtest du von mir gepflegt und genährt sein?“ Frag dich gleich jetzt, ja JETZT.

Nun was war die Antwort? Sollte die Antwort „Ja“ gewesen sein – was ich annehme – dann möchte ich mit dir mein Abendritual teilen, vielleicht ist es ja auch etwas für dich. Es hat sich von „Mein Herz ist klein und rein und ich schlafe jetzt ein.“ etwas geändert. Inzwischen bin ich die Regisseurin meines Lebens.

Riccarda’s Regieanweisung:

  1. Ich schaffe ein Zeitfenster:

    Am Ende des Tages (nicht unbedingt direkt vor dem Schlafengehen, sondern durchaus etwas früher) nehme ich mir ein paar Minuten Zeit, mehr als fünf Minuten braucht es nicht.

  2. Distanz hilft:

    Ich schließe meine Augen und gehe in Gedanken den aktuellen Tag durch. Ich sehe mich als handelnde Person UND gleichzeitig sitze ich wie eine Regisseurin auf dem Regie-Kran, von einer erhobenen Position betrachte die folgenden Szenen aus der Distanz von oben.

  3. Step by Step durch den Tag:

    Ich beginne gedanklich beim Aufstehen, gehe ins Bad, Frühstück, Kind aus dem Hause. Somit ist quasi ein Teil des Tages abgeschlossen. War alles ok? Hat alles funktioniert? Wunderbar, dann danke ich dafür.

  4. Fokus auf das, was gelang:

    Dann kommt der nächste Tagesabschnitt. Es ist nicht nötig, ins Detail zu gehen. Die Absicht ist, sich nochmals daran zu erinnern, was der heutige Tag brachte und sich mit gutem Gefühl, also mit reinem Herzen für all das zu bedanken, was gut lief.

  5. Neue Aufnahme für nicht gelungene Szenen:

    Wenn etwas nicht gut lief: Dann halte ich meinen Film an. Was passierte genau? Wer hat was gesagt? Wie habe ich reagiert? Die Regel ist: was andere gesagt und getan haben, bleibt so. Was ich ändern darf, ist meine Reaktion. Wäre eine andere Reaktion stimmiger gewesen? Dann „spiele“ ich diese Situation neu durch, passt sie so? Ok, super, Danke.

  6. Bonus-Tip:

    Wichtig: Bei unliebsamen Situationen gehe ich nicht ins Detail, ich analysiere nicht bis zur letzten Ebene, warum ich schon wieder auf die ewig gleiche Situation gleich reagiert habe und trotzdem ein anderes Ergebnis erwarte …

Diese fünf Minuten Zeit für mich, dienen als Grundreinigung, um den Reisestaub des Tages abzuklopfen, den Fokus auf das Gute zu legen, das Negative zu korrigieren und meinem Herzen ein Lächeln zu schenken. Mit einem Lächeln im Herzen schläft es sich ganz ausgezeichnet.

Last but not least: Oft hindern uns alte Wunden und nicht verarbeiteter Schmerz daran, unser Herz glücklich sein zu lassen. Und oft, ganz oft, ist es eine enttäuschte Liebe, die uns daran hindert, voller Freude und Vertrauen in die Welt zu gehen. Auch wenn diese Enttäuschung schon länger her ist.

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  1. […] Selbstliebe. Meine innere Führung vergeudet selten Worte, jede Frage, jeder Hinweis hat einen Hintergrund, small talk ist ihre Sache nicht. Also Selbstliebe. Mit dem großen Ziel, ein leichtes Herz zu bewahren. […]

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