unsicherheit_riccarda_larcher

Jeder ist mal unsicher, das ist ganz normal. Ich meine hier aber nicht die kleinen Unsicherheiten des Lebens, wie „Nehme ich die rote oder die blaue Bluse?“ Das ist keine Unsicherheit, sondern die süße Qual der Wahl, die du durchaus genießen kannst – oder du entscheidest dich, beide Blusen zu nehmen.

Nein, ich rede von großen Unsicherheiten, Unsicherheiten, die das Leben betreffen. Dein Leben, mein Leben. Unsicherheiten, die auch mit einer Versicherung nicht abzudecken sind.

„Im Leben gibt es keine Garantien“ ist sehr leicht dahingeplaudert und meistens nicken wir philosophisch dabei.

Aber was es wirklich bedeutet, ganz wirklich, wirklich, erfährst du erst, wenn es ernst wird, wenn zum Beispiel eine Trennung von deinem Partner ansteht und dein bisheriges Leben so ziemlich auf den Kopf stellt. Fragen, die du schon beantwortet glaubtest, wie „Wo wohne ich?“, „Wo gehen meine Kinder zur Schule?“, „Wie ist mein Lifestyle, wie verdiene ich mein Geld?“, alles, alles ist neu zu evaluieren und es kann sein, dass dein neues Leben sich anfangs wie ein Wirbelsturm anfühlt.

Das liegt an der Unsicherheit. Dein altes Leben hat einen unbestreitbaren Vorteil: du kennst es. Du weißt, wie es sich anfühlt, was du erwarten kannst, welche Emotionen aufkommen, wenn dein Partner auf Punkt X drückt und nun lauert das Neue, Fremde, Unbekannte um die Ecke. Wirst du das alles schaffen?

Gerade in Österreich ist Sicherheit ein sehr begehrtes Gut, Veränderungen wollen wir nicht so gerne. Nicht umsonst erträumen sich viele Eltern für ihre Kinder den Status des pragmatisierten Beamten.

Angst ist die Wurzel jeder Unsicherheit

Angst vor der Zukunft, vor dem Unbekannten. Und weißt du was? Das darf sein! Immer mehr und mehr komme ich zur Überzeugung, dass das einzig Wichtige im Leben unsere Gefühle sind. Das, was wir fühlen, das, was wir sind. Und nicht das, was wir glauben sein zu müssen.

Diese Angst tut manchmal verdammt weh und wir neigen dazu, unser Herz zu schützen, um diese Angst nicht spüren zu müssen.

Wir bauen eine große, starke Mauer drum herum – und glaube mir, ich weiß ganz genau, wovon ich schreibe. Problem erkannt? Problem gebannt? Im ersten Ansatz schon, dein Herz ist geschützt und niemand kann dir weh tun, auch die Angst vor der Zukunft nicht, weil sie die Mauer nicht durchbrechen kann. Das Doofe daran, Gefühle wie Freude, Liebe, Lebenslust dringen auch nicht mehr durch, du wandelst emotional gedämpft durch dein Leben. „Aber es tut nicht mehr weh.“ Ja, stimmt, aber du verzichtest auf verdammt viel Lebendigkeit.

Unsicherheit ist part of the game

Versicherung hin, 5-Jahre Business-Planung her. „Der Mensch plant und Gott lacht“ Es gibt auf dieser Welt Unterschiedliches zu lernen und manche Seelen haben bei der Verteilung „Lerne Vertrauen“ begeistert „hier“ geschrien. Der Unsicherheit des Lebens kannst du nur mit Vertrauen begegnen. Vertrauen, dass du das Deinige beigetragen hast, um alle Prüfungen und Herausforderungen optimal meistern zu können und Vertrauen, dass der Rest funktionieren wird.

Die Unsicherheit zu spüren ist ok! Angst zu haben, ist ok! Und: Du machst es trotzdem!

In Amerika gibt es Untersuchungen zu jeglichem Thema, so auch zum Thema „Was unterscheidet erfolgreiche Menschen von weniger erfolgreichen?“ Ein immer wieder genannter Punkt: Erfolgreiche Menschen haben genauso Angst wie nicht erfolgreiche. Und? Sie tun es trotzdem!!! Also raus aus dem Quark und rein ins neue unbekannte Leben, auch wenn Unsicherheit da ist.

Riccarda’s 5 Wege aus der Unsicherheit:

1. Mind your mind:
Die Situation ist wie sie ist. Und es braucht viel Mut, um trotz der Unsicherheit nach vorne zu schreiten. Du kannst vor Angst schlottern oder du kannst (halbwegs) mutig ins Auge des Cyklopen schauen.
Wir denken rund 80.000 Gedanken pro Tag. Peinlicherweise ist das Meiste davon Schrott und sowieso immer das Gleiche wie am Vortag. Wenn du merkst, du kommst in eine negative Denkspirale (ja ich weiß, es ist manchmal negativ, aber es hilft dir nicht, gedanklich dauernd um einen Berg von xxx zu kreisen) dann habe eine „Default-Affirmation“ an der Hand, die du sofort stattdessen denken kannst und die negative Denkspirale ist unterbrochen.Das könne z.B. sein „Ich bin offen für unterschiedliche Lösungen.“ Oder „ich vertraue, dass sich alles im stimmigen Maße fügen wird.“

2. Ärmel aufkrempeln:
Du wartest auf den Tag X, an dem es dir besser gehen wird. An dem du wieder Hoffnung nach deiner Trennung schöpfst? Du wirst lange warten können, die Zeit quält sich dahin wie die Minuten in der Bahnhofswartehalle.

Das Geheimrezept aus der Unsicherheit heißt: Selbstwert. Und der Selbstwert kommt durch das Tun. Lungere also nicht auf der Couch rum, warte nicht, dass sich das Leben ohne dein Zutun neu sondiert, sondern tue etwas. Du weißt sicherlich genau, was zu tun ist.

3. Jammerfreie Zone:
Ja, das Leben ist ungerecht, egal, wie sehr wir uns bemühen, jegliche Ungerechtigkeit sozialpolitisch auszumerzen. Jammern bestätigt dir deine Machtlosigkeit, dein Ausgeliefertsein, hilft aber schlussendlich nichts. Darüber habe ich in diesem Artikel mehr geschrieben.

4. Raus aus der Komfortzone:
Manchmal reißt uns das Leben aus unserer Komfortzone, dass wir ganz wirr im Kopf werden. Und manchmal haben wir die Gelegenheit selber zu entscheiden, wann und wie weit wir uns aus unserer Komfortzone rauswagen. Tatsache ist „Wachstum findet immer nur außerhalb der Komfortzone statt“, du musst dich strecken. Je flexibler du bist desto leichter fällt es.

5. Energievampire:
Kennst du das? Nach einem Treffen mit deiner Freundin fühlst du dich schlapper als zuvor? Wenn ja, dann vergreift sie sich an deiner Energie, man nennt das auch Energievampir. Mache dir eine Liste von Familie und Freunden und überlege, wer dir wirklich gut tut. Mit jenen triffst du dich häufiger und von den anderen nimmst du etwas Abstand. Auch das ist kluges Energiemanagement.

„Betrachte den Durchschnitt deiner fünf Freunde, denn du wirst so wie sie.“

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