Das sind die Auswirkungen von Stress auf deine Beziehung – und wie du das änderst

Merkst du manchmal gar nicht, wieviel Stress du in deinem Leben hast? Im Job, mit den Kindern, mit dem Haushalt, mit der aktuellen politischen Großwetterlage? Glaubst du, dass dieser Stress mit deiner Beziehung eigentlich nichts zu tun hat?

Wenn du gerade dabei bist, dein eigenes Business aufzubauen oder sich die Strukturen in deiner Firma wieder mal ändern, ist das beruflich anstrengend, aber deiner Beziehung geht es super?

Bist du ein ganzheitlicher Mensch oder bist du zweigeteilt?

Mein Klient Thomas durchlebt beruflich gerade eine „charakterbildende Phase“ wie die Engländer so vornehm sagen. Daher findet er es normal, schlecht zu schlafen und in der Früh wie gerädert aufzuwachen. Dass weniger Zeit für seine Hobbys, seine Freunde und seine Frau bleibt, ist klar oder? Aber seine Beziehung ist Gott sei Dank intakt?

Sorry, das ist ein Irrtum!

Schlafmangel wirkt sich auf die Reaktionsfähigkeit aus wie Alkohol, man ist bei Gesprächen nicht mehr aufnahmebereit, kann manche Zusammenhänge nicht erkennen. Erkennst du, dass das eine Beziehung sehr wohl beeinträchtigt? Jeder versteht, dass Alkohol und /oder Burn-Out eine Partnerschaft extrem belasten, Stress, oftmals als Vorstufe zum Burn-Out, stellt deine Liebe auf den Prüfstand.

Wenn du deinen Stress beiseiteschiebst (ach, so schlimm ist es ja nicht, das ist heutzutage normal), löst er sich nicht in Wohlgefallen auf. Ganz im Gegenteil: du vergeudest die Chance etwas gegen den Stuss zu unternehmen, so vermehrt er sich immer mehr und mehr.

Stress ist ein Staffellauf

Ist dein Partner schon mal vollkommen unkonzentriert und erschöpft auf seinem Platz hin und her gerutscht? Ist er nervös, weil er auf das Ergebnis eines Tests wartet? Bist du selbst erschöpft, weil du am Wochenende das aufarbeitest, was wochentags liegen blieb? Es ist schön, wenn man sich gegenseitig unterstützt, der Preis ist jedoch auch, dass Stress auf den anderen Partner überhüpft, wie Flöhe auf den anderen Hund.

Das Ergebnis des Staffellaufes:

  1. Platz: Ihr streitet mehr miteinander, weil die Nerven bloß liegen
  2. Platz: Ihr entfernt euch voneinander
  3. Platz: Du oder dein Partner seid frustriert und zornig

Last but not least: Paare, die über längere Zeit Stress erleben, erkennen die positiven Seiten des anderen nicht mehr. Liebe, Verbundenheit und Respekt schmelzen wie Eis in der Sonne.

Beziehungen, die sehr lange einem sehr hohen Stresspegel ausgesetzt sind, geraten ins Schwanken, egal wie große die Liebe ursprünglich war und egal wie sich beide um ihre Beziehung bemühen.

Ich weiß genau, wovon ich spreche und glaube mir, es braucht viel Engagement und Pragmatismus mit solchen Situationen umzugehen. Während der Burn-Out Phase meines Mannes, die wie lästiges Unkraut immer wieder aufkommt, dachte ich, unsere Beziehung sei unrettbar zu Ende. Es dauerte bis ich erkannte, dass die Beziehung an und für sich sehr tiefgehend ist und wir eine ganz besondere Verbundenheit haben (sonst hätten wir es gar nicht so weit geschafft), aber der Stress setzt uns einfach zu. Das, was nicht funktioniert, sind die Auswirkungen von Überarbeitung und anderen Situationen, die im Leben auftauchen können.

Gelingt es, den Stress loszuwerden oder zumindest schrittweise zurückzudrängen, wird die Beziehung meist automatisch besser. Es ist so, wie wenn du im großen weiten Meer schwimmst, du bist erschöpfst, schluckst schon Wasser, manchmal ist dein Kopf bereits unter Wasser, aber immer wieder gelingt es dir, an die Oberfläche zu kommen, um Luft zu schnappen.

Der Kampf der Liebe

Die große Kunst ist es, das Boot der Liebe während der großen Belastung, während der größten Stresszeiten zumindest vor dem Untergehen zu bewahren. Gerade ist einer solchen Situation ist die Unterstützung von außen oft „lebensrettend“. Wenn du in einer solchen Situation bist, dann vereinbare ein kostenloses Herzensgespräch mit mir, gerade in solchen Beziehungsphasen braucht man Hilfe.

5 Wege, um dem Stress ein Schnippchen zu schlagen:

  1. Kenne deine persönlichen Stress-Anzeichen:

    Wie reagierst du typischerweise auf Stress, wann weißt du eigentlich, dass du gestresst bist? Achte z.B. auf körperliche Symptome wie Magenschmerzen oder vergisst du zu essen, isst du zu viel?
    Frage deinen Partner, wie er dich wahrnimmt, wenn du gestresst bist. Oft ist der Blick von außen klarer als der eigene.

  2. Behalte das große Ganze im Überblick:

    Shit happens: minimiere deine Stressfaktoren. Über vieles kannst du sicherlich hinwegsehen oder einfach mal tief ein- und tief wieder ausatmen. Du hast über wesentlich mehr Ereignisse die Kontrolle als du glaubst. Lege jetzt einen Faktor fest, der dich ab sofort nicht mehr stressen wird z.B. nicht zugedrehte Zahnpastatuben.

  1. Lerne, stress-resistenter zu werden (alleine oder als Paar)

    Es hilft nichts, es wird immer etwas passieren, was unangenehm ist und was ihr kaum ändern könnt (politische Situationen). Legt fest, wie und wo ihr Kraft sammeln könnt und legt fest, was euch gut tut (meditieren, mit Freunden treffen, Sport etc.)
    „Mein Stress-Notfallset“: Stelle dir eine kleine Stress-Apotheke zusammen, die dir sofort hilft wie Zitate, ein kleines Video, ein Musikstück, eine Meditation, ein kleines Stück Schoki. All diese Dinge (außer der Schoki natürlich) liegen auf meinem Computer in einem Order „Stress-Notfallset“

  1. Achte auf deine Gesundheit:

    Klingt nicht ganz so sexy, ich weiß. Doch: je fitter und gesünder du bist, desto besser kommst du mit Stress zurecht: Du hast keine Zeit für eine Stunde joggen? Dann finde auf youtube ein 20-minütiges Yoga-Video. Schlafe so viel du kannst.

  1. Was ist wirklich wichtig? Prioritäten setzen!

    In meiner Welt der Liebe und der Beziehung gibt es nichts Wichtigeres als gemeinsam Zeit verbringen. Egal wie kurz diese Momente der Zweisamkeit sind, jeder einzelne ist wertvoll. Körperkontakt: fünf Minuten Arm in Arm liegend tragen dich auf Flügeln durch den Tag. Probiere etwas Neues aus, auch wenn es nur ein neues Gericht auf dem Speiseplan ist.

Eine Beziehung braucht in stressigen Zeiten unbedingt erhöhte Aufmerksamkeit. Denn die meisten Beziehungen zerbrechen schlicht und einfach am Alltag, am Stress, an der Langeweile und an der Überforderung. In meinem Buch „Liebe im Alltag“ gehe ich genau auf diese Situationen ein und zeige viele Möglichkeiten auf, wie Beziehungen mit Reflexion und Selbstwert glücklich bleiben.