Gehen oder bleiben – ist deine Beziehung noch zu retten?
Treffen diese 7 Liebeskiller auch auf dich zu?
Treffen diese 7 Liebeskiller auch auf dich zu?
Du hattest gehofft, eure Liebe würde ewig dauern. Und nun beschäftigst du dich mit der Frage bleiben oder gehen. Wahrscheinlich fragst du dich auch, wie es überhaupt so weit kommen konnte. Was ist passiert, dass du jetzt vor dieser großen Entscheidung stehst?
In diesem Artikel erfährst du:
Es gibt im Leben leichtere und schwerere Entscheidungen. Die Frage „Ist meine Beziehung noch zu retten oder ist sie vorbei?“ zählt zu den ganz schwierigen. Vielleicht ist es die wichtigste Entscheidung deines Lebens.
Daher ist es wichtig, dir Zeit zu nehmen und kühlen Kopf zu bewahren. Ja, auch bei einer derart emotionalen Frage braucht es neben einem starken Herzen auch einen kühlen Kopf.
Deine liebevollen Gefühle sind in der Beziehung langsam verdurstet, wie eine Zimmerpflanze während deiner mehrmonatigen Abwesenheit. Nun beschäftigen dich folgende Überlegungen:
Du weißt, keine Beziehung bleibt auf Wolke 7, irgendwann schmeißen beide die rosa Brille der ersten Verliebtheit ins Eck und die Zeit der wahrhaftigen Erkenntnis beginnt.
Das ist normal: Stell dir vor, du hättest den Rest deines Lebens Schmetterlinge im Bauch. Was auf den ersten Blick verlockend klingt, wäre in der Praxis eine Katastrophe, du bekämst einen gereizten und nervösen Magen, das hält auf Dauer niemand aus.
Wieviel „ruhigere“ Beziehung ist also normal? Darauf gibt es keine allgemein gültige Antwort. Du entscheidest, was für dich eine Beziehung ist, in der du dich sicher, geliebt und gut aufgehoben fühlst oder was für dich ein Nebeneinanderher ist, wo es keine gemeinsame Richtung mehr gibt.
Deine Beziehung ist in Schieflage, wenn Streit, Unzufriedenheit oder Langeweile keine vorübergehende Phasen sind. Die erste Frage ist also:
Lena und Martin waren seit sechs Jahren ein Paar.
Sie führten eine glückliche Beziehung. Als Martin das Angebot bekam, ein Jahr im Ausland zu arbeiten, um danach in der Heimat einen großen Karrieresprung hinzulegen, waren anfangs Zweifel da, wie sich das auf ihre Beziehung auswirken würde.
Schließlich entschlossen sich beide, das Wagnis einzugehen. Nach kurzer Zeit war klar, die vorübergehende Trennung tut der Beziehung so gar nicht gut. Insgeheim dachte Lena sogar an eine endgültige Trennung. Doch dann entschied sie sich, diese harte Zeit durchzustehen. Schließlich war die Trennung eine vorübergehende Phase.
Unter einer vorübergehenden Phase verstehe ich z.B. Babies, die euch den Schlaf rauben und den Alltag komplett durcheinanderwirbeln (es wird besser, ganz sicher), ein Hausbau oder berufliche Herausforderungen. Diese Zeiten können eine Partnerschaft massiv belasten, doch sie gehen vorbei. Es wäre schade, die Liebe zu früh wegzuschmeißen.
Wusstest du übrigens, dass nach dem Urlaub und nach Weihnachten jeweils rd. 30% der Trennungen stattfinden?
Ich rate meinen Klienten, keine voreilige Trennungsentscheidung zu treffen. Misslungener Urlaub und lieblose Weihnachten sind allerdings ein Grund, genauer hinzuschauen, was falsch läuft.
So schätzt du ein, wie groß die Schieflage eurer Beziehung ist:
Weiß dein/e Partner/in überhaupt, dass du unglücklich bist?
Du würdest dich wundern, wie viele Männer von den unglücklichen Gefühlen ihrer Frauen nichts wissen.
Nicht, weil sie so unsensibel wären, sondern weil sie keine Gedanken lesen können und Frauen nichts sagen. Frauen sind im Erfühlen der männlichen Gemütszustände statistisch gesehen übrigens auch nicht erfolgreicher.
Kannst du dich noch erinnern, was zu Beginn der Beziehung für dich wesentlich war?
Eine Beziehung braucht eine Basis, Gemeinsamkeiten und gemeinsame Werte.
All das war am Anfang sicherlich da, sonst wärt ihr keine Beziehung eingegangen. (Beziehungen, die auf Mangel basieren, jetzt mal ausgenommen). Dieses Beziehungs-Fundament muss jedoch permanent gepflegt und instandgehalten werden.
„Wir hielten unsere Liebe für etwas Besonderes, für unzerstörbar. Wir glaubten, sie würde nie verwelken und bräuchte keine besondere Aufmerksamkeit, weil sie immer da sein wird. Nun sind wir geschieden.“ Michael
In besonders stressigen Phasen neigen viele Paare dazu, die Paar-Zeit, die Gemeinsamkeit hintanzustellen. Oft scheint das der einzig mögliche Weg zu sein. Doch auch hier gilt: Eine Pflanze kommt eine Zeitlang ohne Wasser aus, manche sind erstaunlich resistent, doch irgendwann geht auch die robusteste Pflanze ein und das Beziehungs-Fundament bekommt Risse.
… der letzte gemeinsame Ausflug ewig und drei Tage her ist und außer Abstimmungsgesprächen kaum mehr Kommunikation stattfindet
… du dir manchmal denkst, alleine wärst du besser dran, weil du weniger Haushalts-Arbeit und vor allem mehr Zeit für dich hättest
… du nachts von deinen unerledigten Aufgaben träumst
Ich weiß aus eigener Erfahrung, es ist superschwer, in dieser Situation zusätzlich Zeit für die Beziehung rauszuschinden, alles andere scheint wichtiger zu sein.
Doch du hast die Wahl: Entweder wird deine Liebe zu einer emotionslosen Wohngemeinschaft, die dich seelisch verkümmern lässt.
Oder du zauberst irgendwie doch ab und zu gemeinsame Zeit aus dem Ärmel, um die kleine Flamme der Liebe zumindest etwas am Köcheln zu halten (bis du den Alltag umorganisiert hast und das Feuer wieder höher lodern kann.)
Vergiss nicht: Eine Trennung beansprucht viel Zeit und Arbeit. Was, wenn du dir diese Zeit nimmst, um aus dem kleinen Flämmchen der Liebe wieder ein großes leidenschaftliches Feuer zu entfachen?
Oder: Vielleicht ist gar nicht zu viel zu tun, jedoch ist alles in Routine erstarrt? Das ist die leichteste Übung! Problem erkannt und schon fast gebannt. Ärmel aufkrempeln und ab ins Abenteuer 😊
Enttäuschung und sogar Hass führen zu Streit und zu ewiger Meckerei. Aus Liebenden werden Streithähne. Weil das heiße Eisen, nämlich die Frage „Ist unsere Beziehung am Ende?“ nicht angesprochen wird, sucht sich die Verzweiflung und die Wut Ausdruck in Stichelei und Sarkasmus.
Die Mauer des Schweigens ist ein Nebenprodukt des Nebeneinanderher-Lebens. Irgendwie scheinen alle Wörter verbraucht zu sein, jedes weitere Wort ist nicht nur unnötig, sondern bedarf seltsam großer Anstrengung, um überhaupt ausgesprochen zu werden.
Wer immer aneinander pickt und nichts Neues erlebt, hat auch nichts zu erzählen.
Der erste Schritt ist – zumindest auf oberflächlicher Ebene – wieder Gespräche zu ermöglichen. Dies geschieht durch neue gemeinsame oder getrennte Aktivitäten.
Auf seelischer Ebene: Habt ihr euch nichts mehr zu sagen, weil ihr euch so gar nicht mehr füreinander interessiert? Weil einer Angst hat, sich dem anderen zu öffnen oder die Sorge besteht, lächerlich gemacht zu werden?
Versteckt ihr euch voreinander?
Traust du dich überhaupt, dich deinem Gegenüber so zu zeigen, wie du bist?
Auf die Frage „Was wünschst du dir am meisten von deinem Partner?“ ist diese Antwort meiner Klienten unter den Top 3: „Ich will so gesehen und angenommen werden, wie ich bin.“ Dann frage ich: „Erlaubst du dem anderen, dich auch so kennenzulernen, wie du bist?“
Mit den Jahren lässt es sich kaum verhindern, seinen Lebensmenschen gekränkt, beleidigt oder sehr verletzt zu haben. Irgendetwas passiert immer.
Du hast die Möglichkeit, die Sache zu besprechen, abzuschließen und weiterzugehen.
Oder du holst die alten Kamellen bei jedem Streit hervor, um dich moralisch über den anderen zu erheben. (beruht natürlich auf Gegenseitigkeit).
Gerne auch mit dem Hinweis, dass du so gekränkt bist und darüber nie hinwegkommen wirst – und in der geheimen Hoffnung, dass der andere wegen seines schlechten Gewissens in der aktuellen Sache nachgibt.
Vor lauter Angst, dass eine große Verletzung wieder passieren könnte, bist du in deiner Beziehung verunsichert und stellst sie in Frage.
Auf einem Beziehungs-Seminar lernte ich ein Paar kennen. Seine ersten Worte: „Hallo, ich bin Markus, das ist meine Frau Renate, sie hat mich betrogen.“
Ich fand die Vorstellung etwas verwunderlich, sie zuckte jedoch mit keiner Wimper, sie war es also bereits gewohnt.
Im Laufe des Seminars stellte sich heraus, dass die Affäre bereits vier Jahre vorbei war und er (unbewusst) versuchte, seine Frau aufgrund ihres schlechten Gewissens an sich zu binden.
Einer von euch beiden leidet unter Ängsten und Zwängen, hat eine traumatische Erfahrung oder ein Burn-out?
Dann ist es kein Wunder, dass die Beziehung belastet ist. Symptome können sein: Einer von euch beiden sieht in allem das Negative und hat keine Hoffnung, dass die Sonne jemals wieder in seinem Leben scheinen könnte.
Oder er/sie ist fahrig, leicht nervös und kann sich schwer konzentrieren, kann sich zu nichts aufraffen.
Die Nächte sind für beide unruhig, weil ein Partner schwer ein- oder nicht durchschläft und sich dauernd von einer Seite auf die andere wirft.
Psychische Probleme belasten die Beziehung, sind jedoch keine Beziehungs-Probleme.
Hol dir Hilfe von außen, schnell.
Es ist kein Geheimnis. In einer Beziehung, in der es nicht mehr stimmt, nehmen körperliche Berührungen ab.
Es fängt beim selten werdenden Händchen-Halten an, geht über immer flüchtigere Abschieds- und Begrüßungsküsse, die irgendwann sowieso der Vergangenheit angehören und endet bei der Flaute im Bett.
Irgendwann ist es dir unangenehm, wenn dich der andere nackt sieht und du versuchst alles, was zu Berührungen führen könnte, zu vermeiden.
Ob „kein Sex mehr“ ein Trennungsgrund ist oder nicht, ist individuell. Für mich ist Sexualität privat und intim, daher soll und darf es hier keine allgemeinen Normen geben.
Eines jedoch ist sicher: Bereits die kleinste körperliche Berührung führt zur Bildung des Bindungshormons Oxytocin und lässt dich daher menschliche Nähe spüren und Stress abbauen.
„Aber wir lieben uns doch – trotzdem“.
Wenn das so ist und du bereit bist, alles, alles Menschenmögliche zu tun, um eure Liebe wieder strahlen zu lassen – dann herzlichen Glückwunsch, die Entscheidung ist getroffen. Du hast dich für bleiben entschieden. Go for it.
Jedoch reicht Liebe allein manchmal nicht mehr aus. Zu viel ist passiert, die Belastung ist zu hoch. Trotzdem fällt die Entscheidung schwer. Warum?
Ein Grund ist oft die Angst, den Kindern psychisches Leid zuzufügen.
Aus einer Familie wird plötzlich Mama da und Papa dort.
Kinder sind unterschiedlich und reagieren different. Die einen sind erleichtert, weil sie die Streitereien der Eltern selbstverständlich mitbekommen haben, andere akzeptieren die Trennung mit Trauer, aber relativ neutral und ja, manche Kinder leiden und profitieren von einer psychologischen Begleitung.
Der Blick auf die eigene Identität wird oft vernachlässigt.
Erlaubt dein Bild, das du selbst von dir hast, eine Scheidung?
Wie fühlst du dich in deiner Vorstellung als geschiedene Frau, als getrennter Mann?
Ist das okay, eben der Lauf der Liebe oder kommen Gefühle des großen Scheiterns und Versagens hoch, die du verhindern möchtest?
Die Scheidungsraten sind hoch. Doch du dachtest, euch wird das nicht passieren, nicht wahr? Und nun?
Was wird aus der Vorstellung, im Alter Hand in Hand auf der Parkbank zu sitzen und auf ein glückliches Leben zurückzuschauen?
Was wird aus der Hoffnung, im Feierabend des Lebens gemeinsam mit Kindern und Enkeln Zeit zu verbringen oder im Alter dem kalten Winter im Süden – vielleicht sogar mit Haus am Meer – ein Schnippchen zu schlagen?
Was geschieht mit dem gemeinsamen Wochenendhaus, das beide liebevoll eingerichtet haben und das in den Vorstellungen einer gemeinsamen Zukunft eine große Rolle spielte? Du hast schon so viel Emotion und Arbeit investiert, das soll nun alles umsonst gewesen sein?
Als Ruth und Hannes in einer großen Krise steckten, meinte Ruth: „Ich habe unser Wochenendhaus in jahrelanger Arbeit eingerichtet, das will ich nicht verlieren. Ich liebe dieses Haus und genieße es so sehr. Ich habe schon so viel geschluckt, diese Krise überstehe ich jetzt auch noch, das halte ich auch noch aus.“
Kaum jemand, will den Rest seines Lebens allein bleiben. Gleichzeitig scheint Dating trotz Tinder & Co immer schwerer zu werden.
Und schließlich wird auch in einer neuen Beziehung – die es noch zu finden gäbe – nicht alles Gold sein, was glänzt. Wie war doch das Sprichwort mit dem Spatz in der Hand und der Taube auf dem Dach?
Die Vorstellung einsam zu sein, ist für fast alle Menschen eine Horrorvorstellung. Nicht umsonst ist das Bedürfnis nach Verbundenheit und der Wunsch, Teil einer Gemeinschaft zu sein ein elementares Grundbedürfnis. Nicht umsonst gilt Einzelhaft im Gefängnis als massive Haftverstärkung.
Dein Partner ist krank, du versorgst die Eltern oder die gemeinsamen Kinder haben erhöhten Pflegebedarf?
Ihr habt gemeinsam finanzielle Verpflichtungen, die einer allein nicht stemmen kann?
Du kämst dir vor wie ein Schwein, würdest du gehen?
All das lastet wie ein tonnenschwerer Stein auf deinen Schultern, verständlich.
Es schreit nach Hilfe von außen. Unter diesen Umständen ist es megaschwer, dieses Gefühlschaos zu entwirren und zu einer Entscheidung zu gelangen, hinter der du zu 100% stehst.
Hol dir eine neutrale Person hinzu, mit deren Hilfe du Licht ins Chaos bringst, alle Dinge fein säuberlich ordnest und dann deine Optionen abcheckst.
Offensichtlich bist du in deiner Beziehung nicht glücklich, sonst hättest du nicht bis hierher gelesen. Du hast die Möglichkeit, dich für einen Neuanfang zu entscheiden – oder eben nicht.
Die Vorteile eines Beziehungs-Neustarts sind, dass du auf der gemeinsamen Vergangenheit aufbauen kannst, deine Wünsche, Ziele erschienen wieder greifbar, das soziale Umfeld verändert sich nicht, es gibt keine finanziellen Einbußen.
Fast hätte ich geschrieben: Es kann alles so bleiben, wie es war. Doch genau diese Einstellung würde zu einer neuerlichen Runde „Gehen oder bleiben?“ führen.
Wenn du bleibst, stellst sich die Frage „Ich will bleiben – aber wie?“ (Mehr dazu im Punkt „Die Entscheidung ist getroffen, wie geht es weiter“ am Ende des Artikels.)
Denn eines ist klar: Die Bleibe-Entscheidung allein ist zu wenig, es braucht die Entscheidung, das Comittment und die Umsetzung eines „Wir werden wieder glücklich“-Plans.
Manchmal ist game over. Dann, wenn die letzten Gefühle im ewigen Eis verloren gingen.
Wenn es z.B. unüberbrückbare Differenzen gibt, wie einer möchte unbedingt in der Stadt leben, den anderen zieht es aufs Land und es scheint kein Kompromiss möglich.
Oder wenn dein Wunsch nach Kindern wirklich übermächtig ist, jedoch mit deinem Gegenüber aus unterschiedlichsten Gründen nicht realisierbar ist, dann ist es Zeit zu gehen. Mit all der Trauer und dem Schmerz.
Der Vorteil des Gehens ist: Du bist frei, einem neuen Lebensabschnitt neugierig und offen zu begegnen, um ihn mit Glück anzufüllen.
Es ist allerdings ein Missverständnis, dass der, der geht, immer leichten Herzens geht.
Auch die aktive Beendigung einer Beziehung ist oft genug von Unsicherheit, Trauer und schlechtem Gewissen begleitet.
Die Entscheidung ist groß und wichtig. Du willst die richtige Entscheidung treffen, und keinen Fehler machen, den du später bereust. Das ist verständlich. Aber, was ist richtig und was ist falsch? Wer kann das sagen, wer beurteilen?
Vertrauen in das was kommt – egal, was kommt
Je mehr Angst du hast, desto mehr willst du kontrollieren. Doch das Leben ist nicht kontrollierbar.
Angenommen, du gehst und dein Partner findet in wenigen Monaten jemand Neues und ist ab sofort glücklich bis ans Ende seiner Tage. Du bleibst jedoch allein.
War deine Entscheidung dann ein Fehler?
Nein, denn du weißt nicht, wie euer Leben gelaufen wäre. Eine Trennung mit der Hoffnung durchzuziehen, der andere möge sich noch Jahre später die Augen nach dir ausweinen, ist keine reife, erwachsene Entscheidung.
Wenn du bleibst und in einem Jahr wiederum die Frage „Gehen oder bleiben?“ wälzt, war es dann ein Fehler zu bleiben?
Nein, denn vor einem Jahr warst du offensichtlich noch nicht bereit für die große Entscheidung.
Solltest du dir die Trennungsfrage allerdings regelmäßig stellen und dich genauso regelmäßig immer für „bleiben“ entscheiden, dann darfst du dich fragen, warum du dich immer im Kreis drehst.
Ich vertraue mir, die richtige Lösung zu finden.
Mache eine gedankliche Reise in die kommenden Jahre. Versuche, dir beide Varianten vorzustellen.
Wie wird sich dein Leben entwickeln, wenn du bleibst? Wie überwindet ihr die Krise? Was ist zu tun und wie genau wird das Ergebnis sein?
Wie gestaltet sich jedoch dein neuer Lebensabschnitt, wenn die Beziehung an ihr Ende angekommen ist und du vom toten Pferd absteigst?
Wo wirst du wohnen?
Wie unterscheidet sich dein Leben von jetzt? Wird dir das, wovon du jetzt träumst, tatsächlich so viel Freude machen, wie du glaubst? (wieder Flirten und in die Disco). Wie verbringst du deine Urlaube, deine Wochenenden?
Die Powersätze, die dein Leben verändern können:
Meine Klienten profitieren sehr von folgenden Sätzen, die sie vervollständigen: (Bevor du dir diese Fragen stellst, atme tief ein und aus, entspanne dich und nimm Kontakt zu deinem Herzen auf. )
Los geht’s:
Ich trenne mich leicht, weil …
Ich trenne mich schwer, weil ….
Ich bleibe leicht, weil ….
Ich bleibe schwer, weil …
Ich liebe es, wenn meine Klienten bereits Pro und Contra Listen erstellt haben. Denn dann haben sie bereits erkannt, dass diese Listen nicht helfen. Die Verwirrung wird sogar größer.
Pro und Contra Listen werden mit dem Verstand erstellt.
Dieser ist willig und hilfsbereit, er kann das Problem jedoch nicht lösen. So wie ein Elefant nicht fliegen kann, egal wie groß seine Ohren sind, kann auch der Verstand keine emotionalen Themen lösen.
Er leistet durchaus seinen Teil zur Problemlösung und sollte unbedingt gehört werden, aber entscheiden muss schlussendlich das Herz.
Die Aufgabe deiner besten Freundin /deines besten Kumpels ist es, dich zu unterstützen und dir zuzuhören.
Oft genug endet das im gemeinsamen Schimpfen über den Partner, um Mitgefühl auszudrücken und dein angeknackstes Selbstbewusstsein wieder aufzubauen.
Ich habe nichts gegen deine beste Freundin, sie ist dir in dieser Zeit sicherlich eine große Hilfe.
Doch sie kann nur aus ihrer eigenen Bewusstheits-Landkarte heraus agieren.
Ist sie getrennt, wird sie dir eher zur Trennung raten. Lebt sie in einer unerfüllten Beziehung und hat nicht den Mut, zu gehen, wird sie auch dir eher raten, dich durchzubeißen.
So einfach ist es eben meist nicht.
Wenn du ihn/sie noch liebst, ist auch das kein Garant für eine glückliche Beziehung. Es gehört einfach mehr dazu, als „nur“ Liebe.
Du kennst die Aussagen von „Liebe schafft alles“ oder der berühmten bedingungslosen Liebe.
Liebe macht so viel möglich, keine Frage. Wenn bedingungslose Liebe jedoch dazu missbraucht wird, Fehlverhalten des anderen tolerieren zu sollen, dann mangelt es an eigenem Selbstwert.
Bedingungslose Liebe sollte in erster Linie dir selbst zugutekommen.
Wenn allerdings keine Liebe mehr da ist, weil die Pflanze der Beziehung sowas von ausgedörrt ist, dann solltest du gehen.
Die Frage „Liebst du ihn/sie noch?“ wünscht eine schnelle, einfache Lösung, die es meist nicht gibt. Sonst hättest du mit der Frage „Bleiben oder gehen?“ ja kein Problem.
Du denkst an eine Trennung, weil du über eine Affäre, über eine Verletzung oder sonstige Handlung deines Partners nicht hinwegkommst? Nach dem Motto „DAS verzeihe ich dir nie?“
Doch eigentlich drehst du dich im Kreis und ziehst aus den Vergehen des anderen irgendwie eine schwer zu erklärende Befriedigung. (Was du allerdings nie zugeben würdest, vielleicht nicht mal vor dir selbst.)
Wenn du die „Vergehen“ des anderen als Waffe gebrauchst, um als Opfer die Macht an dich zu reißen, wird das keine gesunde, glückliche Beziehung mehr, sondern ein Kampf, an dem schlussendlich beide verzweifeln.
Hol dir Hilfe von jemanden, dem diese bösen Geister der Vergangenheit nichts anhaben können und der die Sache mit dir neutral bearbeitet.
Eigentlich ist es eh nicht so schlimm, das kannst du schon aushalten? Ein bisschen an den Erwartungen schrauben, dich selbst nicht so wichtig nehmen, anderen geht es noch schlechter, das wird schon gehen?
Dich selbst zu verbiegen mit dem Ziel, um die Entscheidung rumzukommen, macht dich nicht glücklich.
Wahrscheinlich macht es dich mit der Zeit sogar krank.
Viele meiner Klienten tragen sich bereits seit 10 Jahren und mehr mit dem Gedanken der Trennung, bevor sie zu mir kommen.
Das ist lang, denn es vergeht wertvolle Zeit, die du besser nützen könntest.
Jedoch: Es ist eine große Entscheidung, die richtig gut durchdacht sein will. Du brauchst sie nicht innerhalb von drei Tagen oder drei Wochen treffen. Nimm dir aktiv Zeit, um dein zukünftiges Leben zu planen.
Atem- und Entspannungsübungen helfen enorm, um zur Ruhe zu kommen. Manche Menschen brauchen Bewegung, um ihre Gedanken fließen zu lassen.
Probiere aus, was deins ist. Das Ziel ist ein kühler Kopf und ein liebevolles Herz für deine Entscheidung.
Identifiziere das Problem.
Was ist der Grund, dass du überhaupt an Trennung denkst?
Falls es Streit gibt, worüber wird gestritten? Liegt hinter dem Streit ein unerfülltes Bedürfnis?
Verbringt ihr zu wenig Zeit miteinander? Hat sich Langeweile eingeschlichen?
Habt ihr so viel um die Ohren, dass du denkst: „Ich kann nicht mehr?“
Schreibe in klaren und kurzen Sätzen auf, worum es ganz, ganz konkret geht.
Und nun zu dem Teil, der gerne vergessen wird:
Was ist dein Anteil daran? Was trägst du dazu bei, dass es Streit gibt?
Mit welchem Verhalten förderst du die aktuelle Situation? Handelst du aus Angst, aus Sorge, versuchst du mit Krampf etwas zu vermeiden? (was jedoch trotzdem passieren wird)
Du weißt nun, woran es in eurer Beziehung krankt. Was braucht es, um einen Neustart zu ermöglichen? Ist es überhaupt möglich? Und wie kannst du das möglich machen?
Beispiel: Der Alltagsstress frisst euch auf. Vielleicht sind die Kinder noch sehr klein oder die Eltern sind bereits pflegebedürftig. Es ist ein einziges Rotieren, Gespräche finden nur noch statt, um organisatorische Informationen auszutauschen. Wer kümmert sich um was, wer holt wen wo ab?
Vielleicht reibt ihr euch auch auf, weil ihr unterschiedliche Vorstellungen davon habt, wie und in welchem Ausmaß die Herausforderungen und Aufgaben des Alltags bewältigt werden sollen.
Die Folgen sind Frust, gegenseitige Enttäuschung, Groll, das Gefühl allein gelassen zu werden und in dem Chaos gefangen zu sein.
Noch dazu ist kein kurzfristiges Ende in Sicht, da Kinder oder Eltern noch viele Jahre der gesteigerten Aufmerksamkeit bedürfen werden.
Die Steine sind also groß und schwer. Was tun?
Du wirst die belastenden Probleme nicht vollkommen aus dem Weg räumen können. Doch es sollte möglich sein, eine kleine, egal wie winzige, hilfreiche Veränderung zu finden und darauf weiter aufzubauen.
Es gibt sicherlich einen Ansatz, der es etwas leichter macht. Ganz sicher.
Nobody is perfect. Als die rosa Brille der ersten Verliebtheit in der Ecke landete, fiel dir auf, dass dein Liebster/deine Liebste auch negative Eigenschaften hat.
Manchmal gelingt es durch ein Gespräch, dem anderen die eigene Sichtweise aufzuzeigen und in seltenen Fällen verändert er/sie sein Verhalten. Herzlichen Glückwunsch!
Meistens funktioniert es nicht, andere zu ändern. Das ist dir sicherlich bereits aufgefallen. Überlege, ob das störende Verhalten ein Dealbreaker für eure Beziehung ist.
Stört es dich so sehr, dass du es nicht akzeptieren kannst?
Dann hast du dich gerade für die Trennung entschieden, herzlichen Glückwunsch zur Erkenntnis!
Wenn deine Ablehnung des Verhaltens jedoch nicht zur Trennung reicht, du es aber auch nicht ändern kannst, dann hake es ab, akzeptiere es und mache es nicht mehr zum Thema. (Nicht immer leicht, ich weiß)
Fällt es dir leichter, eine schlechte Eigenschaft deines Partners zu akzeptieren, wenn er/sie das umgekehrt auch tut? Dann sprecht darüber!
Du sitzt in der Beziehungsfrage mittendrin.
Einerseits bemühst du dich, die Sache neutral zu analysieren, andererseits, wie soll es in der eigenen Beziehung gelingen, objektiv zu sein?
Wie jeder Mensch hast du blinde Flecken in deiner Wahrnehmung. Diese heißen so, weil du sie nicht siehst.
Jemand, der den aufkeimenden Ängsten die Stirn bieten kann, der dir die Hand reicht, wenn es besonders heftig zugeht und noch dazu psychologisch geschult ist, kann in einer solchen Situation Wunder wirken.
Meine Klienten drücken es so aus: „Als ich dich buchte, war mir noch nicht bewusst, dass du in meinem Leben ein extrem wichtiger Mensch werden wirst.“
Oder auch „So viele Erkenntnisse über mich, ich verstehe nun unsere Beziehung so viel besser.“
Solltest du dich für bleiben entscheiden, weißt du, es kann nicht so bleiben wie es war.
Denn sonst stehst du in wenigen Monaten wieder vor der gleichen Frage. Oder du unterdrückst zukünftig alle deine Gefühle, weil nicht sein kann, was nicht sein darf.
Willst du das?
Beendest du die Beziehung, wird sowieso sehr viel anders.
Die Situation, in der du dich befindest, ist extrem herausfordernd. Es ist eine Situation, die du dir wahrscheinlich gerne erspart hättest.
Andererseits: Du hast DIE Gelegenheit, dich besser kennenzulernen und an und mit dir zu wachsen. Abhängig von deiner Entscheidung brauchst du Klarheit über die kommende Zeit.
Wunderbar, dann brauchst du konkrete Antworten auf folgende Fragen:
Dann ist es wohl besser so und du brauchst Antworten auf folgende Fragen:
Solltest du dir die Frage „Bleiben oder gehen?“ bis jetzt allein im stillen Kämmerchen gestellt haben und dein/e Partner/in weiß von deinen Überlegungen nichts, ist jetzt der ideale Zeitpunkt für ein Gespräch.
Besprich, was du dir in Zukunft für die Liebe wünschst.
Erstellt gemeinsam einen Plan, was konkret passieren soll, gehe all-in, habe keine Zweifel an deiner Entscheidung, schaue nach vorne.
Oft ist es so, dass auch der andere spürt, dass der Lack der Beziehung ab ist und er/sie freut sich über dein Engagement und dein Bemühen um einen Neuanfang.
Schau nach vorne, ein neuer Lebensabschnitt wartet darauf, mit Glück gefüllt zu werden.
Es ist viel zu tun, du wirst viel Kraft brauchen.
Vermeide nach Möglichkeit Streit und Vorwürfe. Setze dir das Ziel, die Trennung so gut und streitfrei über die Bühne zu gehen, wie es geht.
Hole dir juristischen Beistand und mentale Unterstützung.
Kein Problem: Ich bin für dich da.
Buche dein kostenloses und unverbindliches Erstgespräch in meinem Online-Kalender.
Der“Brief der Klarheit“ hilft dir zu erkennen, ob du mit deiner Beziehung weitermachen solltest oder nicht.
Als Geschenk erhältst du deine Checkliste „Bleiben oder gehen? 11 wesentliche Fragen für die vielleicht wichtigste Entscheidung deines Lebens“
Diese 11 wesentlichen Fragen werden dir bei der Entscheidung helfen, ob du in deiner Beziehung bleiben oder ob du dich besser trennen solltest. Oder entdecke, wie du eine glückliche Beziehung noch verbesserst.
Trage dich ins untere Formular ein und erhalte echte und praxisnahe Hilfestellung für die Frage deines Lebens.
Sehr wertvoller Beitrag. Einfühlsam geschrieben und dennoch klar. Vielen Dank!
Mein persönlicher Lieblingsgedanke aus dem Beitrag:
„Vergiss nicht: Eine Trennung beansprucht viel Zeit und Arbeit. Was, wenn du dir diese Zeit nimmst, um aus dem kleinen Flämmchen der Liebe wieder ein großes leidenschaftliches Feuer zu entfachen?“
Schöner Artikel! Super Leitfaden mit allen wichtigen Aspekten. Also auch welche, an die man erstmal gar nicht gedacht hat. Außerdem echt gut zu lesen. Hilft sehr dabei, den Kopf klarer zu kriegen.
Riccarda Larchers Artikel „Gehen oder bleiben“ bietet tiefgehende Einblicke in die emotionalen Herausforderungen von Beziehungskrisen und Entscheidungsschwierigkeiten.
Drei Hauptschwerpunkte haben mich als Leser besonders angesprochen:
Die Rolle der Kommunikation:
Eines der größten Learnings ist, wie wichtig offene Kommunikation ist, um Missverständnisse und Verletzungen zu vermeiden.
Häufig wissen Partner nicht, wie sich der andere fühlt.
Hier zeigt sich: „Ohne Dialog kann keine Liebe überleben“ – ein einfacher, aber oft vernachlässigter Grundsatz.
Unterschätzung der Routine:
Der Alltagstrott, das „Nebeneinanderherleben“, wie Larcher es nennt, ist ein schleichender Liebeskiller.
Dies erinnert uns daran, dass eine Beziehung wie eine Pflanze ist, die man regelmäßig gießen muss.
Nur so kann die Flamme der Liebe weiterbrennen.
Der Mut zum Loslassen:
Ein besonders kraftvolles Learning ist, dass es manchmal notwendig ist, den Mut zu finden, eine Beziehung loszulassen.
Loslassen ist kein Zeichen von Schwäche, sondern oft ein Zeichen von Stärke, wenn alle Versuche, die Liebe wiederzubeleben, gescheitert sind.
Zusammenfassend hinterlässt Larchers Artikel eine frische und inspirierende Perspektive, die den Leser ermutigt, sich seiner Gefühle klar zu werden und den Weg zu gehen, der ihn am meisten erfüllt.
Ein wertvoller Leitfaden, um Klarheit in einer der schwierigsten Entscheidungen des Lebens zu finden!
Mein Fazit:
Lesen, nachdenken und ja, unbedingt weiterempfehlen!
Ich bin begeistert!
Herzlich
Gene K.
Diesen Artikel hätte ich vor Jahren gut gebrauchen können. Ich hätte mich viel schneller getrennt. Dennoch: nichts passiert ohne Grund und so bin ich dankbar, dass ich an meiner Beziehung als Persönlichkeit wachsen durfte. Danke, liebe Riccarda für diesen umfangreichen Blogartikel.