Widerstand – Schutz oder Fluch?

Widerstand – ein Nein dem Leben gegenüber.
Widerstand – ein Nein dir selbst gegenüber.
Widerstand – ein Nein  jenen gegenüber, deren Licht du sein könntest.

Die Lösung: den Widerstand annehmen und anschauen, um ihn in Ruhe und Liebe gehen lassen zu können. Um die Fülle des Lebens wahrnehmen zu können und für andere Hilfe und Vorbild zu sein.

Der erste Punkt ist wie immer die Klarheit.

Wir beginnen mit dem Anschauen dessen was ist. Nur anschauen, nicht werten. Wenn Bewertung mitschwingt, bekommt die Klarheit dunkle Flecken. Die Dinge sind wie sie sind und du darfst darauf vertrauen, dass dein Energiesystem immer nur dein Bestes will. Darüber was dein Bestes ist, könnte es jedoch unterschiedliche Auffassungen geben . Du verstehst unter deinem Besten strahlenden Erfolg. Dein innerer Kritiker und dein Ego wollen nur eines: dass du überlebst. Dazu gehören kein Verlassen der Komfortzone,  keine Beschreitung neuer Wege und vor allem keine Veränderungen. Lt. innerem Kritiker und Ego ist das aktuelle System absolut perfekt, du bist der lebende Beweis, denn du lebst.

Du entscheidest allerdings, wer in deinem Leben Chef/in ist, du oder deine Kumpels. Also?

Die special snowflake

Widerstand findet im menschlichen Sein ein wunderbares Biotop zur Entfaltung vor. Wo erzählst du dir, was alles nicht geht? Bei anderen geht es schon, bei dir nicht, denn bei dir ist alles anders?

Die Amerikaner nennen diese Einstellung liebevoll „special snowflake“. Was genau hält dich nieder? Kannst du es benennen? Ich konnte es sehr lange nicht benennen, es fiel mir gar nicht auf, denn schlussendlich hatte ich ausgezeichnete Gründe für mein Handeln und vor allem für mein Nicht-Handeln…

Gegen den Mainstream

Oft trägt Widerstand die Maske der eigenen Meinung, die eben anders ist als jene der Mehrheit. Es ist okay, anderer Meinung zu sein, sogar absolut nötig, denn Innovationen kommen nur von jenen Menschen, die „out of the box“ denken, die den Mut haben, etwas Neues zu tun, also dem Althergebrachten zu widerstehen.

Im NLP gibt es die Motivationsunterscheidung „Hin zu“ oder „Weg von“. Was motiviert dich zum Handeln? Ein Ziel, eine Vision, also ein „Hin zu“? Oder ist deine Motivation ein „Weg von“, eine Vermeidung von Schmerz, eine Flucht? Beides ist in Ordnung, auch hier sind Bewertungen absolut überflüssig. Genauso wie der Widerstand, der dich knebelt und im Mainstream ruhig stellen will.

Die Denker

Oft trägt Widerstand die Maske der tieferen Überlegung. „Ja, aber …“ Ja, aber ist ein genialer Widerstand. Wenn du in einer ruhigen Minute ganz klar bist oder dich in der Meditation mit deiner inneren Stimme verbindest, dann weißt du, ob das „Ja, aber …“ vom Bemühen nach Verbesserung getragen ist oder ob es ein weiterer Name von Widerstand ist.

Der eigene Weg

Es braucht auch Widerstand, um das Eigene zu formen um sich selbst zu finden. Jeder, der mit pubertierenden Kindern zusammenlebt, weiß sehr genau, wie sich das anfühlt. Der Widerstand und die Auflehnung gegen Althergebrachtes regen das Denken an und aus einer Raupe wird ein Schmetterling. Widerstand ist hier oft ein für alle sehr schmerzhafter, jedoch nötiger Prozess. Genauso wie der Acker erst umgepflügt werden muss bevor gesät und später geerntet werden kann. Ist dein Widerstand einer, der den schmerzhaften Prozess der Entpuppung erst möglich macht oder wird dein Widerstand aus der Sorge geboren, ein wunderschöner Schmetterling zu werden?

Widerstand: Das Nein zum Sein bedeckt und versteckt die Angst vor dem Scheitern, den Mangel an Liebe.

Wo Liebe und Vertrauen herrscht, hat Angst keine Platz, dort gibt es auch keinen Widerstand und höchstens ein liebevolles „wie kann es noch besser gehen?“

Marianne Williamson, die bekannte Lebenslehrerin hat mit ihrer Aussage wohl Recht, nachdem unsere größte Angst ist, unsere eigene Großartigkeit zu entdecken, unser höchstes Selbst zu entwickeln und unser Licht scheinen zu lassen. Widerstand ist ein probates Mittel all dies zu verhindern.

Die Auswirkungen

Wenn das „Nein“ in deinem Energiefeld wohnt, dann zieht sich der Widerstand oft durch dein ganzes Leben. Ich spreche aus Erfahrung. Als ich meinen eigenen Widerstand erkannte, sah ich, wo ich überall noch Widerstand manifestiert hatte.

Das Geheimnis ist, aufmerksam mit dem Flow zu gehen, sich hinzugeben, bereit sein, zu empfangen. Das entbindet dich nicht vom Handeln, aber das tiefe Vertrauen in den Fluss des Lebens trägt dich durch so manche Stromschnelle.

Es fängt bereits beim Aufstehen an: Was teilst du dem Leben mit, wenn du den Wecker mehrmals auf schlummern stellst? Wenn du „Nein“ zum neuen Tag sagst oder zumindest „nein, jetzt noch nicht.“ Was teilst du dem Leben mit, wenn du „Nein“ zu einem gemütlichen Frühstück sagst, aber mit einem Coffee-to-Go zum Büro hetzt?

Das Annehmen und Auflösen

Nicht immer ist alles so, wie du und ich es uns wünschen, stimmt. Und in manchen Situationen fällt ein „Ja“ besonders schwer und macht dich vielleicht auch wütend. Ich verstehe das. Die meisten Menschen wollen einfach glücklich sein, doch jeder versteht darunter etwas anderes. Ein bedeutendes Merkmal von Glück ist der Mangel an Widerstand, offen zu sein, voller Vertrauen, dass  du alles in dir hast um mit jeglicher Situation umgehen zu können.

Nimm dir einen Zettel. Schreib drei Dinge auf, wo du Widerstand leistest. Ohne Bewertung. Und dann suche dir einen Punkt aus, nur einen und löse den Widerstand auf indem du dir beweist, dass es den Widerstand nicht braucht. Sage JA! Wähle etwas Einfaches, fang klein an und erfreue dich an deinem Erfolg.

Dein“Ja“ zum Leben
Dein „Ja“ zu dir selbst
Dein „Ja“ zu jenen, denen du Vorbild sein kannst.

2 Kommentare
  1. Andreas
    Andreas sagte:

    Wow, danke für die hilfreicehn Gedanken. ich kenne das bei mir auch gut, und es gibt Momente ´, in denen ich das Maß und Ausmaß meines IWderstandes kennen. Du hast mich ermutigt, das Thema nochmal anzugehen… da geht noch mehr in Richtung Ja und Flow…

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  2. Riccarda
    Riccarda sagte:

    Lieber Andreas, ich denke, wir Menschen stolpern immer wieder mal in den Widerstand. Das zu erkennen und immer wieder achtsam die Frage zu stellen „Wie kann es leichter werden, was geht mehr in Richtung Flow“, ist eine genüssliche Aufgabe, an der wir wachsen 🙂

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